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07.07.2011: Unwetter über Roßtal: Zeitraffer und mehr (Update am 11.07)

Ein kurzes aber heftiges Gewitter führte zeitweise zu „Land unter“ in Roßtal. Es gab mehrere Feuerwehreinsätze wegen vollgelaufener Keller und abgeknickten Ästen – dazu drohte ein Strommast umzustürzen. Insgesamt lief es dennoch glimpflich ab, zumindest im Vergleich mit anderen Unwettern in der direkten Umgebung in diesem Jahr. Für Wetter-Rosstal.de war es eine Generalprobe. Dank der neuen Blitzortung sowie der Wetterkamera des PC-Kümmerers konnte man das Unwetter eindrucksvoll live am PC verfolgen. Davon machten knapp 200 Personen aus ganz Deutschland Gebrauch.

Niederschlag

Die Wetterstation Roßtal verbuchte bei der Niederschlagsrate einen neuen Rekord. Innerhalb von 15 Minuten fielen 20,2 Liter Regen pro Quadratmeter, insgesamt waren es 32,4 in drei Stunden. Die Wetterstation in Buchschwabach legte noch einen drauf: Hier waren es 23,4l/qm in 5 Minuten bzw. 43,4 in drei Stunden.

Blitze

Auch bei der (noch recht neuen) Blitzortung gab es Rekorde. In einem Umkreis von 50km um die Wetterstation Roßtal wurden 756 Blitze registriert, wobei aus technischen Gründen nur ein Bruchteil aller Blitze erfasst werden. Ein Blitz um 20:24:15 Uhr sorgte für einen Stromausfall im Bereich von einer Sekunde. Die Webcam fiel dadurch kurzzeitig aus (im Zeitraffer an fehlenden Bildern zu erkennen). Der Übeltäter konnte anhand der Blitzsuche identifiziert werden – es war wohl ein Einschlag in die Stromleitung vom Umspannwerk in Zirndorf-Leichendorf nach Roßtal (auf nebenstehendes Bild klicken).

Wetterkamera

Dank der neuen Echtzeitfunktion der Wetterkammera des PC-Kümmerers, lies sich das heranziehende Gewitter gefahrlos am heimischen PC betrachten. Im Zeitraffer ist der Gewitteraufzug eindrucksvoll zu sehen. Die spektakuläre Wolkenformation die sich zu Beginn ins Bild schiebt, nennt sich Shelfcloud, was übersetzt Regalwolke heißt. Sie stellt die Grenze zwischen warmer und kalter Luft dar. Sehr schön zu sehen, wie darunter die warme Luft regelrecht eingesogen wird und somit dem Gewitter weiter „Nahrung“ zugeführt wird. Während des heftigen Gewittersturms sind die beiden Baukräne links im Bild praktische Indikatoren für die wechselnde Windrichtung.

Ergänzung (11. Juli)

Es gab noch ein paar Erkenntnisse zu dem Unwetter, u. a. durch Aussagen von Mitbürgern. Die sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben.

Wohl zum ersten mal seit deren Bau waren die beiden Regenrückhaltebecken in der Nürnberger Straße auf Höhe „Im Winkel“ zeitweise randvoll. Diese Becken wurden übrigens nach dem „Jahrhundertunwetter“ vom 26. Juni 1975 errichtet. Damals hat hat es 65 l/m² Niederschlag gegeben.

Das Unwetter vom 7. Juli war hauptsächlich auf einen eng begrenzten Bereich südliche Nürnberger Straße bis Bahnhof begrenzt. Nicht auszuschließen ist hierbei ein sogenannter „Wet Microdownburst“, was soviel wie „nasse Gewitterfallböe“ bedeutet. Die geringen Sturmschäden sprechen allerdings eher dagegen.

Vermutlich müsste man das Unwetter als Ereignis einstufen, dass sich (auf ganz Roßtal bezogen) alle paar Jahre wiederholt. Von der Stärke und Ausdehnung her dürfte es wohl auf einer Stufe mit dem Unwetter am 27.06.09 in Buchschwabach stehen. Insgesamt also nochmal mit einem blauen Auge davongekommen, zudem ein erfolgreicher Test der von einigen kritisierten Rückhaltebecken („Da steht ja nie Wasser drin“). Ein außergewöhnliches Ereignis war es dennoch.

Weiteres…

Bilder

ESTOFEX für den 7. Juli 2011

16.05.2011: Wetterkamera: Gewitterentstehung im Zeitraffer

GewitterwolkeAm Nachmittag des 16. Mai entstanden direkt in Sichtweite der Webcam zwei Schauerwolken. Gegen 17.30 Uhr fängt eine kleine „Schäfchenwolke“ (Cumulus) innerhalb kurzer Zeit an zu wachsen um schließlich als Gewitterwolke (Cumulunimbus) einen kleinen Schauer über dem Landkreis Ansbach niederzulassen. Blitz und Donner waren jedoch nicht zu verzeichnen, wohl wegen der relativ geringen Größe. Sehr schön anzusehen im Zeitraffer, wie sich die Wolke vor die Sonne schiebt:

Währen der Dämmerung gab es noch einen zweiten Schauer, welcher jedoch nicht mehr ganz so fotogen war:

Den ganzen Tag als Video gibt es hier:

08.01.2011: Bilder und Video vom Biberthochwasser

Temperaturen über dem Gefrierpunkt, Regen, Wind sowie eine stattliche Schneedecke führten zu starkem Tauwetter, welches die Flusspegel in Franken ansteigen ließ. Hier einige Bilder der Bibert, welche auch den Norden des Roßtaler Ortsgebietes streift. Die Bilder wurden aufgenommen in Ammerndorf, Leichendorf, Wintersdorf und an der Pegelmessstelle in Weinzierlein. Letztere ist erst seit 2008 in Betrieb und ersetzt die Messstelle in Ammerndorf. Leider lassen sich deshalb beim Hochwassernachrichtendienst Bayern nur wenige historische Daten für die Bibert an dieser Stelle abrufen. Dennoch dürfte dieses Hochwasser mit zu den höchsten der vergangenen Zeit zählen, zumindest wenn man die Historie der anderen Gewässer als Vergleich heranzieht. Wie auf einem der Bilder zu sehen, stand der Pegel in Weinzierlein gegen 15 Uhr Mittags bei 450cm. Im Anschluss stieg das Wasser noch einige Zentimeter an, wie in diesem Diagramm zu sehen ist.

Dieses Video wurde ebenfalls in Ammerndorf, Wintersdorf und an der Pegelmessstelle in Weinzierlein aufgenommen:

12.05.2009: Blitzeinschlag am 9. Mai 2009 …

… führt zu Störungen bei wetter-rosstal.de, weil das dsl-Modem ein wenig Überspannung abbekommen hat.

Zum Beweis gibt es hier das Video dazu (in erster Linie ist der Ton interessant):

01.03.2008: Tornado bei Raitersaich?

Hatte der Orkan Emma für Raitersaich noch eine Überraschung im Gepäck? In einem Waldgebiet Richtung Gottmansdorf hinterließ der Orkan jedenfalls eine Spur der Verwüstung.

Die Schneise ist etwa 500 Meter lang und 50 Meter breit. Dicke und augenscheinlich gesunde Bäume wurden teils entwurzelt oder abgeknickt. Von manchen Bäume stehen noch die Stämme, die Baumkronen sind jedoch einige Meter weiter weg zu finden. Seltsam ist auch, dass sich die Schneise direkt am Waldrand befindet aber ausgerechnet die Bäume am Rand stehen geblieben sind. Die Bäume sind fast ausnahmslos Richtung Südosten gefallen.

Für ein derartiges Schadensbild kommt eine normale Sturmböe quasi nicht in Frage. Sehr wahrscheinlich wurde der Schaden von einem (Micro-)Downburst oder einem Tornado (ja, die heißen auch in Deutschland so) verursacht. Die genaue Ursache lässt sich aber nur durch Augenzeugenberichte ermitteln.

Update vom April 2008

Inzwischen gibt es weitere Erkenntnisse. Die Schneise konnte über 5km (!) verfolgt werden.

Grober Umriss um die Schneise (Stand 1.3.08):
schneise_raitersaich2008.jpg


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